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1992

Die ersten Kontakte und die feierliche Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages: Anfang Jänner stand eine japanische Delegation in meinem Büro und Dorit Heiling (Dolmetsch) stellte als Delegationsleiter Herrn Vizebürgermeister Sugita vor, der mir mitteilte, dass nach eingehender Prüfung seine Gemeinde Fuchu festgestellt habe, Hernals wäre als Partnergemeinde geeignet, da es bei uns ähnlich viel Grün, wie in Fuchu gäbe. Meine Überraschung war groß. Nach einem ersten Bürotermin war klar, es sollte ein Vertrag werden, bei dem gegenseitige Besuche der Bürger im Vordergrund und auch der Austausch von kulturellen und wirtschaftlichen Programmen im Mittelpunkt stehen sollte. Da beabsichtigt war den Freundschaftsvertrag persönlich, also in Hernals und in Fuchu, zu unterzeichnen und mir als BV ein entsprechendes Budget nicht zur Verfügung stand, waren wir überaus dankbar als Vizebürgermeister Sugita erklärte, dass man sich in Fuchu bemühen werde, für dieses Problem eine Lösung zu finden. Während des Aufenthaltes der Delegation in Wien habe ich gemeinsam mit meinem Stellvertreter Josef Brenner und Frau OAR Schamburek versucht, ein wenig von unserer Stadt zu zeigen. Unvergesslich dabei war die Fahrt zum Zentralfriedhof, wo bei winterlichen Temperaturen – und Vzbgmst. Sugita mit kurzärmeligem Hemd - die Gräber berühmter Musiker, vor allem Mozarts und Beethovens besucht wurden. Im April kam Hr. Azuma von der Fuchu-Stadtverwaltung mit der Nachricht, dass die Stadt Fuchu mich auf deren Kosten zur Vertragsunterzeichnung einlädt. Damit ergab sich die Frage der offiziellen Gastgeschenke, denn Japan ist ein Land, in welchem Geschenke eine wichtige Rolle spielen. Seitens der Stadt Fuchu war eine wertvolle Skulptur (Wert ca. ATS 30.000,-) von einem berühmten japanischen Bildhauer als Geschenk vorgesehen, seitens Hernals zeichnete sich noch keine Idee ab. Von japanischer Seite wurde allerdings bereits folgender Programmvorschlag unterbreitet: Vertragsunterzeichnung am 19. August 1992 / Besuch im Rathaus bei Bürgermeister Yoshino, den Gemeinderatsvorsitzenden, Rede vor dem Gemeinderat, Unterzeichnung des Freundschaftsvertrags ebenfalls im Rathaus / Eröffnung einer Hernals Ausstellung, Besichtigungen und kulturelle Veranstaltungen in Fuchu, Besuch der Pferderennbahn. Von meiner Seite wurde angeregt, einen Besuch der österreichischen Botschaft und den Besuch der Wien-Vertretung in Tokio einzuplanen. Nach einem Gespräch mit dem Leiter der Musikschule Dir. Hupmann konnte ein Schrammel-Quartett aus Schülern zusammengestellt werden, welche als „Geschenk“ von Hernals mitfuhren. Die Proben begannen unverzüglich. Der Delegation gehörte ferner meine Büroleiterin Frau OAR. Schamburek an. Die Aufenthalts- und Reisekosten übernahm ebenfalls die Stadt Fuchu. Bei den Vorbereitungsgesprächen für die Reise wurden wir von Herrn Azuma als Einstimmung in ein japanisches Restaurant am Lobkowitzplatz eingeladen, wo wir erstmals in den Genuss der japanischen Küche kamen. Verschiedene japanische Speisen wurden verkostet. Von BV-Stv. Brenner wurden diese kritisch betrachtet und Vieles höflich abgelehnt. Im Anschluss an den für mich und auch für Frau Schamburek einzigartigen Abend gestand er uns jedoch, dass ihm eigentlich gar nichts geschmeckt hätte, er aber aus Höflichkeit geschwiegen habe. Damals wurde uns klar, dass er nicht an unserer Reise teilnehmen werde. Nach dem Besuch von Hr. Azuma begann eine aufregende Zeit, musste doch alles vorbereitet werden. Welches Geschenk könnte dem Wert des japanischen Geschenkes entsprechen, wo sollte es herkommen und – nach Möglichkeit - nichts kosten. Ein Gespräch mit Bürgermeister Dr. Helmut Zilk ergibt zwar eine Vielzahl kleinerer Geschenke, doch nichts entsprechend Adequates, dann aber eine goldrichtige Idee. Bgmst. Zilk meinte: „Als Bezirksvorsteher musst du doch ein Paar Betriebe in Deinem Bezirk kennen, versuch´s bei diesen!“ Nach einigen vergeblichen Anrufen wurde ich bei Fa. Bakalowits erfolgreich. Der Firmeninhaber war bereit, einen Kristallpokal mit dem eingravierten Wappen des Bezirkes als Gastgeschenk des Bezirkes Hernals unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Später sollte es ihm gelingen die Fertigung mehrerer Luster für das Theater in Fuchu als Auftrag zu bekommen.die Zeit bis zur Abreise nach Fuchu war durch viele Vorbereitungen geprägt. Endlich war es so weit, unsere Gruppe bestehend aus Fr. OAR Schamburek, Fr. Rath, vier Musikschülern, Fr. Heiling und mir, flogen mit der AUA/ANA über Moskau nach Tokio. Am Flughafen wurden wir von Hr. Vzbgm. Sugita, Hr. Azuma und Mitarbeitern der Stadtverwaltung Fuchu willkommen geheißen. Mit einem städtischen Autobus aus Fuchu wurden wir in das ANA Grand Hotel in Tokio gebracht. Nach einem kurzen Halt ging es in einem PKW zur österreichischen Botschaft. Da der Botschafter nicht anwesend war, wurden wir vom österreichischen Handels-Attaché begrüßt. Wir erzählten über den Hintergrund der Reise und unterstrichen die Bedeutung von Bezirkspartnerschaften. Unsere japanischen Begleiter erzählten, wie es zu dieser Freundschaft gekommen war. Anschließend besuchten wir das Wien-Büro im Zentrum Tokio. Hr. Davoras der Leiter des Büros begrüßte unsere Aktion und versprach, wenn erforderlich, jegliche Unterstützung. Am Abend waren wir Gäste eines Empfanges, welcher von unseren japanischen Begleitern gegeben wurde. Dieser fand im obersten Stockwerk des ANA Hotel mit herrlichem Blick über Tokio statt. Nach dem köstlichen Essen waren wir alle sehr müde und spürten die Zeitumstellung. Rasch ein- und fest schlafen, war unser Wusch, denn morgen würde es ebenfalls ein spannender Tag werden. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus nach Shinjuku, wo wir Tokio-City-Hall, das Rathaus von Tokio besuchten, ein modernes Bürohochhaus, welches dem Stadtteil überragt und ihn als modernes, architektonisch Wahrzeichen auszeichnet. Von der Aussichtsterrasse hat man einen grandiosen Blick über Tokio und sieht, wenn man Glück hat auch den Fujijama. Wir hatten Glück und sahen in der Ferne „Fuji San“. Danach ging es auf der Autobahn Richtung Fuchu. Die Aufregung war groß. Wie würde es aussehen? Wer wird uns begrüßen? Was erwartet uns? Autobahnabfahrt Fuchu – dann, der Bus hält vor dem Hotel Continental. Eine Bürgerdelegation von Fuchu, einige in österreichischer Tracht begrüßt uns herzlich. Auch das lokale Fernsehen ist dabei. Nach dem Einchecken wurde der kommende Tag besprochen, dann ging’s endlich aufs Zimmer. Morgen beginnt der offizielle Teil unseres Programms, die Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages. 19. August 1992. Frühstück im Hotel. Der Pkw des Bürgermeisters wartete bereits vor dem Hotel. Er ist mit den Fahnen von Fuchu und Wien geschmückt. Meine Begleitung besteht aus Hr. Azuma und Fr. OAR. Schamburek. Mit dem Auto fuhren wir die wenigen Gassen bis zum Rathaus von Fuchu, davor die Wiener Fahne auf dem Fahnen-Mast und ein Transparent „HERNALS - Willkommen in Fuchu“ sowie viele Menschen. Bürgermeister Yoshino begrüßte uns und geleitete uns durch ein Spalier von Beamten und Bürgern in seine Amtsräume. Es wurde grüner Tee als Erfrischung gereicht und mit Hilfe der Dolmetscher begann ein Gespräch. Mir gefiel dieser Mann von Beginn an, er strahlt Ruhe und Fröhlichkeit aus, was in meiner Aufregung wichtig war. Ich übermittle die Grüße des Wiener Bürgermeister und der Wiener Bevölkerung. Er erzählte ein wenig über Fuchu, dann wurde mir in einem anderen Raum der Stadtsenat von Fuchu vorgestellt. Nach einem Besuch beim Vorsitzenden des Gemeinderats, wo wieder Geschenke ausgetauscht wurden, wurde ich in den Gemeinderatssitzungssaal geführt. Die Mitglieder aller Fraktionen des Fuchu-Gemeinderates waren anwesend. Ich bekomme Gelegenheit eine Ansprache zu halten und die Grüße der Hernalser Bevölkerung zu überbringen. (Im Nachhinein wurde mir mitgeteilt, dass auch die Mitglieder der Kommunistischen Fraktion anwesend waren. Dies sei außergewöhnlich, unterstrich aber auch die Bedeutung meines Besuches und die Unterzeichnung des Freundschaftsvertrags) Vor Bürgern, Gemeinderäten, Beamten, Mitgliedern der Stadtregierung erfolgte die Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages. Streng nach dem Protokoll erfolgten die Reden von mir und dem Bürgermeister der Stadt Fuchu. Die beiden Urkunden wurden ausgetauscht, die dabei verwendete Füllfeder wurde mir als persönliches Geschenk überreicht. Ein gemeinsamer Händedruck beendete die Zeremonie. Im Anschluss hat Bürgermeister Yoshino die gesamte Delegation zu einem Mittagessen ins Hotel Continental, wo wir auch wohnten, eingeladen. Dabei wurden erlesene japanische Gerichte gereicht. Bier und Sake (japanischer Reiswein) ergänzte das Essen. Nach japanischer Sitte wird nach jedem Schluck von jeweiligem Gegenüber abwechselnd nachgeschenkt. Dabei verliert man bald den Überblick betreffend die Menge, die man schon getrunken hat. Da ich bereits auf Grund eines Japanaufenthaltes Erfahrung besaß, gelang es mir durch das Nippen (ja keine großen Schlucke!) den Überblick zu bewahren und mich vor dem Betrinken zu schützen. Die Tafel wurde nach geraumer Zeit vom Gastgeber Herrn Bürgermeister Yoshino aufgehoben. (Wie er mir später, als wir uns besser kannten erzählte, hat er eine Auszeit benötigt, da der Sake Wirkung zeigte). Am nächsten Tag pflanzte ich gemeinsam mit dem Bürgermeister und weiteren Vertretern der Stadt Fuchu in einem Park in der Nähe des späteren Weiterbildungs-Zentrums einen Lindenbaum zur Erinnerung an die Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages. Im Anschluss eröffneten wir gemeinsam im Green Piazza ein städtisches Veranstaltungszentrum, ein Wien/Hernals Foto-Ausstellung, welche von Hr. Azuma einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung mit Hernalser Unterstützung gestaltet wurde. Es wurde Wiener Wein gereicht. Auf meine Frage von wo dieser sei, erzählte man mir, dass der Meier vom Pfarrplatz aus Grinzing der Exporteur sei. Meine Aussage der Wein sei „nie und nimmer“ ein Wiener Wein bestürzte die Japaner sehr und leitete später eine neue Entwicklung in wirtschaftlicher Sicht ein. Höhepunkt des Tages waren dann zweifellos die Darbietungen japanischer Kunst im Theater, zu denen wir eingeladen waren. Musik, Tanz, Folklore wurde gezeigt. Am besten gefielen mir die Darbietungen der Trommelgruppe, die gekonnte Kunst von den Trommlerinnen und Trommlern zeigten und uns alle begeisterten. Auch ich durfte mich gemeinsam mit Bürgermeister Yoshino auf der größten Trommel ( 3 Meter im Durchmesser) versuchen – es gelang, war aber sehr schwer – der Ton ging einem durch den gesamten Körper – grandios. Danach wurde das Heimatmuseum Kyoto no Mori besucht. Im Hauptgebäude wurde uns die Geschichte von Fuchu in allen geschichtlichen Abschnitten nahegebracht. Bereits im 7. Jahrhundert wurde „Fuchu“ Sitz der Provinzregierung, die einige Jahrhunderte später wieder zusammenbrechen sollte. Der nachhaltige Aufschwung und die Entwicklung erst wieder während der Edo -Zeit beeindruckte sehr. Auf dem parkähnlichen Gelände rund um das Museum ist eine Vielzahl von ehemaligen Gebäuden wie die Schule, das Rathaus, ein Postamt, Bauernhäuser in einer Art Freilichtmuseum zu bewundern. In einem dieser Bauernhäuser wurden wir zu einer Tee-Zeremonie eingeladen. Ein interessantes, aber mühevolles Programm. Im sogenannten Teehaus hatten nur wenige Platz, so dass wir in Gruppen an der Vorführung teilnahmen. Beim Betreten eines japanischen Hauses entledigt man sich der Schuhe, so auch hier. Das Ganze spielt sich dann auch noch im Knien ab. Zuerst wird das Wasser mit verschiedenen Utensilien behandelt. Dann wird grüner Tee im Wasser vermischt und in Teeschalen den Besuchern gereicht. Der Tee wird in mehreren Schlucken, die vom Drehen der Tasse unterbrochen ist getrunken. Mehrere Delegationsmitglieder meinten der Tee sehe aus wie Spinatwasser und schmecke auch so. Mir hatte er jedoch gemundet und seine belebende durstlöschende Wirkung bewiesen. Das lange Knien hatte mir weniger gut getan, doch was tut man nicht alles aus Höflichkeit. Ein paar Jahre später hat mir Bgmst. Joshino gestanden, dass er mich wegen meiner Ausdauer bewundert hat, denn seine Füße hätten ebenso geschmerzt und er hat nur meinetwegen am Knien festgehalten - wissen hätte man es sollen. Im Anschluss daran besichtigten wir die Suntory-Brauerei. Hier bewies sich mein Geschmack betreffend des Malt-Bieres, welches in einem weltweiten Wettbewerb die Gold Medaille erzielte. Einer der weiteren Höhepunkte unseres Besuches in Fuchu war auch das Summer-Festival, welches auf der Rennbahn durchgeführt wurde. Die Rennbahn in Fuchu ist nicht nur die größte und schönste in ganz Japan, sondern darüber hinaus in ganz Asien. Bei dem Fest, an dem viele Bürgerinnen und Bürger Fuchu´s teilnahmen, wurden Ausschnitte aus dem kulturellen Leben der Stadt präsentiert. Auch unser Jugend-Schrammeln-Quartett präsentierte sich den durchaus fachkundigen japanischen Zuhörern. Am Abend begeisterte ein Riesenfeuerwerk die Besucher. Unsere Delegation war einstimmig der Meinung, so ein grandioses Feuerwerk noch nie zuvor erlebt zu haben. Es folgten musikalische Auftritte unseres Schrammel-Quartetts im „Fuchu mori art-Theater“ in Form von Wettbewerben von Jugendorchestern und eine gemeinsame Show mit einem berühmten Fernsehmoderator im Wien Saal. Ein großartiger Empfang der Stadt Fuchu war ebenso einer der Höhepunkte der Vertragsunterzeichnung. Nach verschiedenen Reden vom Bürgermeister Yoshino und anderen Persönlichkeiten der Stadt wurde zur Feier des Abends ein Fass mit Reiswein angeschlagen. Dies erfolgt mit einem hölzernen Hammer, ähnlich dem Schlögl bei uns zum Bieranstich. Vorher wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass dazu ein gezielter fester Schlag notwendig ist. Um ja keinen Fehler zu verursachen, fiel mein Schlag dann zu fest aus, was zur Folge hatte, dass die handelnden Personen eine Reisweindusche ertragen mussten. Das darauffolgende „Kampai“ (jap. = Prost) und der Genuss des vorzüglichen Tropfens entschädigten alle dafür. Es wurden japanische Spezialitäten geboten und gekonnt von allen aus unserer Gruppe mit Stäbchen verzehrt. Als große Auszeichnung empfanden wir es, dass auch die Gattin des Bürgermeisters und andere Damen der Gesellschaft im Kimono anwesend waren. In den folgenden Tagen erlebten wir Japan von seiner touristischen Seite. Wir besuchten mit Frau Dorit Heiling Tokio. Am Abend waren wir Gäste des Vertreters Wien in Japan Herrn Davoras. Wir, Fr. OAR Schamburek, meine Gattin und ich fuhren mit Hr. Vzbgmst Sugita und Hr. Azuma nach Tokio in ein japanisches Lokal, welches für seine Rindfleisch-Spezialitäten bekannt war. Das sogenannte „Kobe Beef“, übrigens ein extrem teures Rindfleisch, stammt vom Ochsen, welcher mit Bier gemästet wird. Daher dieses zarte Fleisch. Als wir anschließend erfuhren, dass ein Kilo davon rund 1000,- ATS kostet, blieb uns fast der Bissen im Hals stecken. Am nächsten Tag folgte eine Autobusfahrt zum Fuji-San, wo wir abends in Hakone von Bürgermeister Yoshino zu einem festlichen Abendessen in einem typischen vornehmen japanischen Restaurant eingeladen wurden. Dies alles rundete das Bild unseres Japan-Aufenthaltes ab. Zurückgekehrt nach Fuchu war es mir ein Bedürfnis unsere neugewonnenen Freunde zu einem Abschiedsempfang einzuladen. Die Suche nach einem geeigneten Lokal hatten wir schon während des offiziellen Programms begonnen. Im Green Plaza im Zentrum von Fuchu betrieb ein Japaner der lange in Deutschland lebte, ein Restaurant. Wir nahmen mit ihm Kontakt auf, vereinbarten ein Buffet mit österreichischen Spezialitäten, wie kleinen Wiener Schnitzel, Fleischbällchen, Kartoffelsalat usw. Unser Vertrauen in den Mann war grenzenlos und für unsere japanischen Freunde unverständlich. Ich wurde mehrere Male aufmerksam gemacht mich vom gegebenen Auftrag zu überzeugen. Da ich dies verneinte und feststellte, das bei uns dies nicht üblich ist, stieß auf volles Unverständnis bei den Japanern. Und ich hatte Recht. Das Buffet war dann letztlich wunderbar und wurde von allen genossen. Den Abschluss des Abends bildete ein gemeinsames Singen von Liedern. Da ich wollte, dass wir Japaner und Österreicher ein gemeinsames Lied singen, schlug ich vor „ein schöner Tag zu Ende geht“ zu singen und es klappte wunderbar, denn dieses Lied ist auch in Japan bekannt. Ein wunderbarer Abschluss unseres Aufenthaltes.

1993

1993 war es dann endlich so weit, Bürgermeister Yoshino besuchte Hernals im Zeitraum 29.5. bis 5.6. Zur Vorbereitung traf Herr Abteilungsleiter Azuma bereits einige Tage zuvor ein. BM Yoshino, seine Gattin und die begleitende Delegation wurden von BV-Stv. Brenner, OAR. Schamburek und mir im Sondergastraum des Flughafen Schwechat empfangen. Nach einer kurzen Begrüßung wurde im Hotel Mate ein gemeinsames Abendessen eingenommen. Am nächsten Tag gab es eine Stadtrundfahrt mit Mittagessen am Donauturm und einen Heurigen-Besuch am Abend. Der folgende Tag bot ein besonderes Erlebnis: Durch meine Freundschaft mit Dir. Köhler von der Wiener Lokalbahn (= Badner Bahn) fuhren wir mit einem Sonderzug im Salonwagen vom Elterleinplatz nach Baden, anschließend mit dem Autobus zum Mittagessen nach Laxenburg. Abends besuchten wir ein Konzert im Palais Auersperg. Am darauffolgenden Tag wurde ein Besuch der Kunsthalle mit anschließendem Mittagessen mit der Geschäftsleitung im Hauptgebäude der „Z“ absolviert. Im Anschluss empfang uns der japanischen Botschafter im Gebäude Argentinierstraße. Den Abschluss dieses Tages bildete ein Empfang im Pensionistenwohnhaus Alszeile. Der nächste Tag begann mit Besuchen in den Hernalser Kindergärten. Bürgermeister Yoshino und seine Gattin waren von den Darbietungen der Kinder und von den von den Kindern gebastelten Geschenken begeistert. Das Mittagessen nahmen wir im Gasthaus Muskowich („Lercherl von Hernals“) ein. Der Nachmittag begann mit einer Pressekonferenz und wurde mit der Sitzung der Bezirk-Vertretung fortgesetzt. Bei dieser hielt Bürgermeister Yoshino eine Rede, in der er insbesondere die Bedeutung des 1992 abgeschlossenen Freundschaftsvertrages unterstrich und daran den Wunsch knüpfte, dass es gelingen möge, den Vertrag durch die Bürger beider Städte mit Leben zu erfüllen. Den Abschluss bildete ein Empfang in der BV. Der 5. Tag begann mit einem Besuch im Bezirksmuseum, bei dem Frau Prof. Zabusch persönlich unsere Gäste durch das Haus führte. Danach ging es ins Wiener Rathaus wo BM Prof. Dr. Zilk die Delegation nach einem kurzen Gespräch zum Mittagessen in den Rathaus-Keller einlud. Am Abend gab es einen Empfang im Schloss Wilhelminenberg bei dem BM Zilk ebenfalls zugegen war, KR Bakalowits mit einer Auszeichnung überraschte und dieser Veranstaltung damit einen besonderen Rahmen gab. Der letzte Tag führte unserer japanischen Freunde vormittags ins Schloss Schönbrunn. Am Abend luden Bürgermeister Yoshino und seine Delegation zu einem Empfang ins Hotel Intercontinental ein. Bei den Ansprachen wurde die Bedeutung der Partnerschaft ein weiteres Mal unterstrichen und vereinbart, auch in Zukunft weitere Projekte durchzuführen, seitens Fuchu würde insbesondere dem Austausch von Jugendlichen große Bedeutung beigemessen. Kaum war die Delegation nach Japan abgereist, erreichte uns die Einladung zu einem Jugendfußballturnier aus Fuchu. Mehrere Jugendfußballmannschaften aus Japan würden sich beteiligen und es wäre nett, wenn auch aus Hernals ein Team dabei wäre - für die Kosten würde Fuchu aufkommen. Erst nach längerem Suchen wurde ich beim Postsportverein fündig. Das Jugendteam war dann vom 17.-25.8. in Fuchu und belegten bei dem Turnier einen der hinteren Plätze. Nach der Rückkehr erklärte mir der Jugendleiter Günther Trimmel: „Es war keine leichte Aufgabe. Ein Sack voller Flöhe ist leichter zu beaufsichtigen, als diese Gruppe!“ Trotzdem war es für alle schön dabei gewesen zu sein und die Gastfreundschaft der Japaner kennen gelernt zu haben. Am 24.8. kam dann auch Vize-BM Sugita auf Blitzbesuch in Hernals und teilte uns mit, dass noch im Oktober eine Delegation des Gemeinderates aus Fuchu nach Wien kommen werde. Dieser Besuch fand dann vom 11.-16.10. statt. Das Besuchsprogramm erstreckte sich von Hernals bis zu einer Fahrt nach Wildalpen zu den Quellen der 2. Hochquellwasserleitung. Es war eine nette Gruppe, welche viel Freude am Feiern hatte. Dies geschah oft bis spät in die Nacht und stellte für den mitreisenden Beamten, sowie für das Hotelmanagement zweifellos eine gewisse Herausforderung dar. Robert Pfleger (leicht gekürzt)

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1994

Für die Bezirksfestwochen war unsere Partnerschaft mit Fuchu Motto für alle Veranstaltungen. Das Zentrum des Bezirks, der Elterleinplatz, wurde mit einbezogen, vor und im EKAZENT, in der Volkshochschule, in der Filiale der Z(entralsparkasse) [heute: Bank Austria], in der Kalvarienberggasse … für überall wurden Veranstaltungen geplant. Die Bürger des Bezirks wurden mit der Nachbildung eines Eingangs zu einem schintoistischen Schrein überrascht. Die Firma DO&CO bot vor dem Einkaufszentrum japanische Teppanyaki an. Im Bezirksmuseum und in der "Z" zeigte eine Ausstellung Leben und Bevölkerung von Fuchu. Am 1. Juni veranstaltete ich eine Pressekonferenz im Gasthaus Wienerwald und präsentierte das Festwochen-Motto „Fuchu eine Stadt stellt sich vor“. Am 2. Juni landeten in Schwechat eine Delegation und eine Künstlergruppe aus Fuchu unter der Führung von Vizebürgermeister Sugita. Am 3. Juni gab es einen offiziellen Empfang der Delegation in der Bezirksvorstehung, danach ein gemeinsames Mittagessen im Schrammel-Beisl. Danach gab es im Bezirkszentrum Vorführungen der japanischen Künstler … Bürger aus Fuchu, präsentierten „Fuchu-bayashi“ (einen traditionellen Tanz). Dann erfolgte die feierliche Eröffnung der Festwochen mit Reden von Vzbgm. Sugita und mir. Bei dieser Gelegenheit sponserte das „Ekazent“ dem Bezirk Hernals eine neue Bezirksfahne, sie wurde feierlich am Fahnenmast gehisst. Anschließend wurde in der Bank Austria die dem Motto entsprechende Ausstellung im Beisein des japanischen Botschafters und des Wiener Bürgermeister, Prof. Dr. Helmut Zilk, eröffnet. Am nächsten Tag nahmen dann die japanischen Künstler mit Tanzvorführungen am Straßenfest in der Kalvarienberggasse teil. Bürger aus Fuchu zeigten im Bezirkszentrum und in der Volkshochschule die Kunst des Papierfaltens (Origami) und des Schreibens japanischer Schriftzeichen (Kaligrafie). Das Mittagessen wurde im Wintergarten des Schloss Wilhelminenberg eingenommen. Am Abend traten die japanischen Künstler mit österreichischen Kollegen zusammen im Etablissement Metropol auf. An den weiteren Tagen wurde die Sportanlage Marswiese, das Restaurant Schottenhof, die Volksschule Halirschgasse, der Kindergarten Dornbacherstrasse und die Städtische Bücherei im Bezirkszentrum besucht. Nach einer Innenstadtbesichtigung und dem Besuch in der japanischen Botschaft veranstaltete ich als kleines Dankeschön einen Stehempfang in der Volkshochschule Hernals. Am Abend des letzten Tags des Wienaufenthaltes der Gruppe waren wir im Prater im Schweizerhaus. Über das Volksbildungswerk wurde eine echt böhmische Musik organisiert, ich hielt eine Laudatio im japanischen Outfit und es wurde ein stimmungsvoller Abschlussabend bei welchen mit „Kampai“ viel zugeprostet wurde. Am 10. Juni habe ich die Gruppe vor dem Schlosshotel Schönbrunn verabschiedet. Vom 25. Juli bis 2. August waren dann erstmals japanische Jugendliche bei Gasteltern in Wien. Ziel war es, den Jugendlichen den Alltag in österreichischen Familien näher zu bringen. Begleitet wurden die Gruppe, bestehend aus jeweils drei Burschen und Mädchen, von einem Mitarbeiter eines Reisebüros aus Fuchu und selbstverständlich auch vom Vizebürgermeister Sugita, damals schon ein echter „Wien-Kenner“. Bis auf das Heimweh der männlichen Jugendlichen fühlten sich alle sichtlich wohl. Ein Tag des Aufenthaltes war ein sogenannter Bezirkstag, an dem naturgemäß Hernals im Mittelpunkt stand. Nach einer offiziellen Begrüßung in der Bezirksvorstehung ging es zu einer Führung in das Bezirksmuseum. Hier wurde die Gruppe von der Museumsleiterin Frau Prof. Zabusch durch das Museum geführt. Im Anschluss daran gab es ein Mittagessen und am Nachmittag eine Führung durch den Bezirk, die ich selbst gestaltete. Eine Fahrt auf den Kahlen- und den Leopoldsberg - die Wiener Hausberge - beschloss einen erlebnisreichen Tag. Am vorletzten Abend des Aufenthaltes gab es ein sogenanntes „Danke-Schön-Essen“ im Hotel "Maria Theresia", zu dem von japanischer Seite die Gastfamilien eingeladen wurden.

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1995

1995 wurde mit einer Festveranstaltung im ANA Grand Hotel die ab nun ständige Flugverbindung der AUA gemeinsam mit der ANA nach Osaka gefeiert. Ich traf dort viele wichtige Persönlichkeiten vor allem aus der japanischen Botschaft, die ich auch später bei Fragen und Problemen kontaktieren konnte. Vom 22. Juli bis 3. August besuchten zum zweiten Mal japanische Jugendliche Wien. Während des Aufenthaltes konnten wir, das waren Frau Dorit Heiling (unsere Übersetzerin), Frau OAR. Schamburek und ich, mit Herrn Kay, ein engagierter Mitarbeiter des Reisebüro Kinki, Fragen betreffend Weinexport nach Fuchu besprechen. Ursprünglich überlegte Herr Sugita privat Wiener Wein zu importieren, was er auch mit Probelieferungen vom Cobenzl und vom Stift Klosterneuburg versuchte. Bald darauf gewann er einen „Profi“, die Handelsfirma Okada aus Fuchu für die Umsetzung der Idee. Der Abschiedsempfang der Jugendlichen wurde im Biedermeier Hotel im Sühnhof durchgeführt. Am 9. Oktober gab es einen Empfang in der Residenz des japanischen Botschafters anlässlich des Auftritts von Sumo – Ringern in Wien. Es war dies ein großes Erlebnis, konnten vor allem Kontakte zwischen den einzelnen Bezirken welche Partnerschaften mit japanischen Städten hatten vertieft werden. Vom 1. bis 3. November besuchte eine Delegation von Gemeinderäten Wien. Das Interesse galt vor allem der Verwaltung und Abfallentsorgung der Stadt Wien. Aus diesem Grund besichtigten wir das Rinterzelt und die EBS (Entsorgungsbetriebe Simmering) bei denen wir auch zum Mittagessen eingeladen wurden. Am darauffolgenden Tag besuchte die Delegation die Bezirksvorstehung. Das Mittagessen wurde im Schrammel-Beisl eingenommen. Im Anschluss wurde der Postsportplatz, das Schafbergbad, das Pensionisten-Wohnhaus Alszeile und das Jörgerbad besichtigt. Abends wurde ein Empfang in der Bezirksvorstehung mit dem Kennenlernen der Mitglieder der Bezirksvertretung durchgeführt. Die Vorweihnachtsfeier der japanisch-österreichischen Gesellschaft fand am 10. Dezember im ANA Grand-Hotel statt. Diese wurde in einen sehr netten Rahmen durchgeführt. Eine große Anzahl japanischer Familien, welche in Wien leben, waren anwesend. Nach einem künstlerischen Programm war der Auftritt des Weihnachtsmannes und eine Tombola, bei der wertvolle Preise verlost wurden, der Höhepunkt.

1996

Für 1996 wurde wieder eine Studienreise nach Japan vorbereitet. Vorrangig war zwar der Besuch von Fuchu und es sollten dabei auch weitere Partnerschaftsverträge - zwischen der 9. städtischen Grundschule und dem BRG XVII Geblergasse, zwischen dem Weiterbildungszentrum Fuchu und der VHS Zweigstelle Hernals und zwischen der Haupt-Bibliothek und der Bücherei Hernals - abgeschlossen werden, aber wir wollten auch das kulturelle Japan erkunden. Im Rahmen des „1000-Kirschbäume-Projektes“ anlässlich „1000 Jahre Österreich“ beteiligte sich Fuchu auch an der entsprechenden Spendenaktion. Der Beginn der offiziellen Aktion erfolgt einen Tag vor unserer Reise nach Fuchu im Wiener Rathauspark, nach unserer Rückkehr aus Fuchu sollten durch das Stadtgartenamt (MA 42) dann auch im Lidlpark Kirschbäume gepflanzt werden. Da die Kosten einer dieser Reise relativ hoch waren, konnten diesmal nur wenige Teilnehmer gefunden werden (Dr. Elisabeth Persy, Eva Persy, Kurt Rabenseifner, Gertrude Schamburek, Peter Schamburek, Dorit Heiling, Renate & Robert Pfleger). Der Abflug erfolgte am 30.4. von Wien-Schwechat, die Ankunft am 1.5. in Tokio-Narita. Wir wurden von Vize-BM SUGITA, den Herren AZUMA, AOKI und OHE sowie dem Dolmetscherehepaar SAKAMOTO begrüßt. Mit dem städtischen Autobus ging es dann nach Fuchu mit zwischenzeitlichen Erfrischungen am Hafen und einem typisch japanischen Mittagessen. Im Weiterbildungszentrum wurden wir von BM YOSHINO und Mitglieder des Freundschaftskomitee KIMURA und Frau KURUSU sowie Herrn SUZUKI begrüßt. Dann folgten eine Besprechung betreffend unseres Reiseprogrammes und die Besichtigung des Weiterbildungszentrums. Bei einem inoffiziellen Abendessen waren BM YOSHINO und Gattin, der Vorsitzender des Gemeinderats von Fuchu, Herr ONODERA, und Mitglieder des Freundschaftskomitees anwesend. Am 2.5. vormittags besuchten wir das Rathaus von Fuchu. Dies waren ein offizielles Treffen mit Ober-BM YOSHINO, Vize-BM SUGITA, Vize-BM NAKAJIMA, sowie weiteren Mitgliedern der Stadtverwaltung. In Begleitung von Schulerziehungs-Hauptabteilungsleiter FUJIYA wurde die Führung durch die Herrn ICHINOSE, SUGITA, AZUMA und AOKI durchgeführt. Sie umfasste den Besuch in den Klassen und Vorführungen in der Sporthalle, sowie die Darbietung des eigenen Schulorchesters. Das Mittagessen wurde in der Schule, mit den Lehrern und Direktor eingenommen. Am Nachmittag besuchten wir das Kunsttheaters mit Vorführungen von Bürgern aus Fuchu: Ein Shamisen-Konzert, die Volkstanzgruppe, den Trommelverein etc. Am Abend fand der offizielle Empfang der Stadt Fuchu statt. Am nächsten Tag (3.5.) wurde Tokyo besichtigt, zuerst - als Gäste - ein Jugendsportfest im Komazawa-Stadion, dann ging es nach Asakusa zum Kannon-Tempel. Das Mittagessen nahmen wir in einem typischen japanischen Restaurant ein, am Boden sitzend und essend. Anschließend ging’s zum Kaiserpalast und auf die Ginza (Einkaufsstraße), zurück dann mit der S-Bahn. 4.5.: Am Programm standen der Tama-Reien-Friedhof, das Asahi-En-Altersheim, das Kyodo no-Mori (Heimatmuseum), das Gesundheitszentrum und ein Spaziergang am Tamagawa-Fluss. Weiter ging’s zum NEC-Werk (Herstellung von Großrechnern). 5.5.: Eine Stadtrundfahrt, Mittagessen, die Besichtigung des Okunitama-Schreins und eine - beeindruckende - Teilnahme am Schreinfest. 6.5.: Mit dem Bus nach Kamakura, ca. 50 km westlich von Tokyo. Und dort Besichtigung des „Großen Buddha“ (12,75 m hoch, 103 t !), weiter zum Tsurugoaka-Hachiman-Schrein, einem Ginkgo-Baum (Umfang 7 Meter) und zum Engakuji-Tempel (älteste ZEN-Schule Japans), sowie zum Tokeiji-Tempel. 7.5.: Fahrt nach Tokyo und dann mit dem Superzug „Shinkansen“ nach Kyoto, 500 km südwestlich von Tokyo. Hier besichtigten wir den Ryoanji-Tempel (Zen-Steingarten ein Ort zur Meditation), den Kiyomizu-Tempel, der 798 gegründet auf einer Terrasse auf 30 m hohen Stelzen liegt. Ein besonderes Erlebnis war der Kinkakuji-Tempel mit dem „Goldenen Pavillon“ und der Nijo-Palast. 8.5.: Es ging von Kyoto nach Nara, ca. 40 km nach Süden. Besichtigung des Nara-Parks, des Kasuga-Schreins mit seinem Rehpark und der 3000 steinernen Laternen, des Todai-ji (großer Osttempel) mit seiner 16 m hohen sitzenden Buddha-Figur aus Bronze (gegossen 745 – 749) und der Halle, in der sich die Figur befindet (57 m lang, 50,5m breit und 48,7 m hoch) sowie der fünfstöckige Pagode beim Parkeingang. 9.5.: Wieder mit dem SHINKANSEN von Kyoto nach Mishima. Hier erwartete uns bereits ein Autobus, um uns zur Halbinsel IZU zu befördern. Auf der Fahrt unternahmen wir eine Seilbahnfahrt, um Azaleen zu bewundern. Trotz des Nebels war die Blütenpracht der Azaleen unvergesslich. Dann der Kurort SHIMODA: Nun wurde im Thermalwasser gebadet, gegessen, gebadet, gegessen ... Am vorletzten Tag (10.5.) wurde auf der Rückfahrt nach Fuchu noch eine Schifffahrt unternommen. Dabei wurde jene Stelle besichtigt, wo Fremde zum ersten Mal japanischen Boden betraten. Dann ging es durch den Fuji-Nationalpark zum Kurort HAKONE und dort sahen wir ihn, FUJI-SAN, den Berg der Berge. Abends gaben wir einen Dankeschön-Empfang im „Sangria“, einem Lokal im Herzen von Fuchu, wo ein Foto vom „Lercherl von Hernals“ hängt. 11.5.: Tag der Rückreise. Viele Bürger waren zu früher Stunde gekommen, um Abschied zu nehmen. Um 10:50 Uhr war dann Abflug nach WIEN. Vom 29.-30.7. hatten wir wieder japanische Jugendliche in Wien, diesmal nur Mädchen. Erstmals wurde am Abend des Hernals-Tags ein Treffen aller Gastfamilien und den Jugendlichen zum Gedankenaustausch bei einem Heurigen am Nussberg durchgeführt. Das Dankeschön-Abendessen fand im Hotel Biedermeier/Sühnhof statt. Am 3.10. hielt ich einen Vortrag über unsere Aktivitäten mit Japan im Pensionistenklub des Pensionistenverbandes in der Zeillergasse. Hr. Azuma traf am 16.11. zur Abstimmung der weiteren Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wien und Fuchu auf kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet in Wien ein. Bei einem Abendessen im GH Herkner am 18.11. wurde die weitere Vorgangsweise abgestimmt. Am 19.11. besuchten wir die städt. Bücherei, die VHS und das RG XVII. Am Nachmittag folgten Gespräche mit Dir. Dürriegl vom Hist. Museum der Stadt Wien betreffend Leihgaben für eine Ausstellung im neuen städtischen Kunstmuseum von Fuchu und nachfolgend im Weingut der Stadt Wien am Cobenzl mit Ing. Podsednik wegen des Weinexportes nach Fuchu. Am 8.12. fand wieder die Vorweihnachtsfeier der Jap.-österr. Gesellschaft im ANA Grand Hotel statt.

1997

1997 legte ich meine Funktion als Bezirksvorsteher von Hernals zurück und wurde von meinem Nachfolger Hans Mentschik für die weitere Zusammenarbeit mit Fuchu zum Präsidenten des Freundschaftskomitees Hernals-Fuchu bestellt. Im April wurde in der städtischen Hauptbibliothek in Fuchu ein „Wien-Corner“ eingerichtet. In der Zeit vom 19. bis 25.5. war eine Gruppe von fast 70 Personen aus Fuchu in Hernals zu Gast. Diese war in eine Austausch- und eine Besichtigungsgruppe geteilt. Erstere bestand aus Tennis-spielerInnen und Köchinnen, letztere aus Gemeinderäten. Entsprechend wurden auch am 21.5. vormittags ein japanischer Kochkurs in der VHS Hernals und nachmittags ein Tennisturnier auf dem Postsportplatz mit anschließender Siegerehrung und einem Abendessen abgehalten und auch zwischenzeitlich Gespräche zwischen Vizebürgermeister Sugita, Herr Aoki, Frau Heiling und mir bei BV Mentschik über weitere gemeinsamen Aktivitäten geführt. Dabei sprach Vizebürgermeister Sugita auch eine Einladung zum Besuch von Fuchu an den neuen BV aus. Am späten Nachmittag wurde das Weingut am Cobenzl besichtigt. Der nächste Tag wurde für einen Ausflug nach Wildalpen genützt. Dort angekommen wurden das Pfarr-, das Heimat- und Wasserleitungsmuseum besichtigt, danach in einer Spezialführung auch die Quellen der Zweiten Wiener Hochquellwasserleitung. Zurück führte der Weg über die Südautobahn direkt zu einem Heurigenbesuch in Oberlaa. Der nächste Tag wurde für ein Besichtigungsprogramm unserer Stadt genutzt. Nach einem Mittagessen im Rathauskeller wurde das Rathaus selbst besichtigt. Am Abend lud der Bezirksvorsteher zu einem Empfang in die BV. Für den letzten Tag wurde ein Wienerwaldausflug nach Baden, in das Helenental, wo wir einen Spaziergang unternahmen, und nach Stift Heiligenkreuz organisiert. Am 25.5. trat die Gruppe die Heimreise an. Im Juni wurde im Fuchu-no-mori-Art-Theater von Fuchu erstmals das „Wien Festival“ abgehalten, mit Wiener Musik und Wiener Kultur im Mittelpunkt. Vom 21.7. bis 1.8. waren japanische Jugendliche in Wien. Sie wurden von Frau Heiling, ihren Gasteltern und mir am Flughafen Schwechat begrüßt und nach einer kurzen Besprechung ging es zu den Familien nach Hause. Am Mittwoch gab es einen Empfang in der BV, danach einen Besuch des Bezirksmuseums Hernals und, nach einem Mittagessen im Schrammelbeisl, eine Bus-Tour durch Hernals sowie auf den Kahlen- und den Leopoldsberg. Am folgenden Tag besuchten die jungen Gäste in Begleitung eines Mitgliedes der jeweiligen Gastfamilie und Frau Heiling ein Konzert. Am 29.7. trafen wir einander vor dem Riesentor des Stephansdoms zu einer Stadtführung, bei der die wichtigsten historischen Gebäude gezeigt wurden. Der vorletzte Tag konnte von den Jugendlichen für Einkäufe genutzt werden. Abends fand das obligatorische Dank-Schön-Abendessen im Hotel Harmonie im 9. Bezirk statt. Nach einem Tag gänlich ohne Programm ging es dann nach Hause. Vom 17. bis 22.10. war eine weitere Gruppe Stadtparlamentarier in Wien. Diese wurden im Sondergastraum des Flughafen Schwechat vom BV Mentschik empfangen. Am nächsten Tag besuchte die Gäste das Belvedere und die Musikergedenkstätten am Zentralfriedhof, den Abend verbrachte man mit einem Besuch des Augustinerkellers. Am 19. gab es eine Schiffsrundfahrt inklusive Mittagessen durch den Donaukanal und über die Donau von der Anlegestelle Schwedenbrücke. Im Anschluss wurde der Donauturm besucht und eine kleine Rundfahrt durch Hernals absolviert, die am Cobenzl mit einem Besuch des Weingutes ihren Abschluss fand. Am nächsten Tag wurde die Reisegruppe mit einem Niederflurbus der Wiener Linien vom Hotel abgeholt und in die BV Hernals gebracht. Nach einem Vortrag, einer Führung und einem Mittagessen bei den Wiener Linien in Erdberg fuhren wir mit der U-Bahn zu einer weiteren Führung ins Rathaus. Danach ging‘s mit dem „43er“ zurück nach Hernals, wo ein Besuch im Metropol, ein Meinungsaustausch mit Mitgliedern der Bezirksvertretung und anschließend ein Empfang durch BV Mentschik folgten. Der letzte Tag des Besuchs wurde wieder durch einen Besuch in Wildalpen gekrönt und nach den ausgiebigen Besichtigungen und einem Mittagessen mit einem Heurigenbesuch in Stammersdorf abgeschlossen. Im Rahmen des 4. Städtischen Weiterbildungsfestival in Fuchu hielt Thomas Leiner aus der VHS Hernals Deutschkurse und Vorträge über Hernals, Wien und Österreich ab. Im November wurde im BRG XVII Geblergasse ein Fuchu-Japan-Projekt gestartet. Bei diesen berichteten Frau Heiling und ich über Erfahrungen und Erlebnissen aus der Freundschaft mit Fuchu.

1998

Das Jahr begann im Februar mit einer Ausstellung in der Volkshochschule Hernals. Es berichtete Thomas Leimer über seinen Aufenthalt und die Lehrtätigkeit in Fuchu. Frau Kaori Udagawa begleitet von Herrn Go Nakajima trug japanische Lieder vor. Bezirksvorsteher Mentschik und ich referierten über neue Projekte des Freundschaftskomitee Hernals /Fuchu. Der gut besuchte Abend wurde mit einem japanischen Buffet abgeschlossen. Die Leitung des Realgymnasium Geblergasse beschließt nunmehr konkret den Besuch der 6. Klasse in Fuchu um ihre Partnerschule kennen zu lernen. In der Zeit vom 4. – 10. Mai war Herr Azuma mit seiner Gattin in Wien. Auch hier wurde das vorgesehene Programm von unserer Seite unterstützt. So trafen wir das Ehepaar bei einem Abendessen bei BV- Stellvertreter Brenner in seinem Haus. Die Überraschung war perfekt als Familie Azuma zu einem Original japanischen Essen einlud. Wie sich herausstellte wurde ein Teil der Lebensmittel aus Fuchu mitgebracht. Den Rest kaufte sie am Naschmarkt bei japanischen Geschäften zu. Für uns die Familien Brenner, Schamburek, Frau Heiling und mir war es ein echtes genussvolles Erlebnis. Am Freitag, dem 8. Mai hatte dann Bezirksvorsteher Mentschik zu einem Besuch des Donauturms eingeladen. Am 22. Mai startete die Reise des RG XVII nach Fuchu. Von Schwechat ging es über London nach Tokyo. Mit dabei war außer den Jugendlichen der 6. Klasse, Dir. Mag. Mauerhofer, die Professoren Frau Dsaferi und Herr Obermeier, unsere bewährte Dolmetschin Frau Heiling und ich. Am nächsten Tag wurden wir in Tokyo/Narita von Herrn Vizebürgermeister Sugita, Herrn Aoki und weiteren Vertretern der Stadt Fuchu begrüßt. Mit einem städtischen Autobus der Stadt Fuchu ging es darauf zum Weiterbildungszentrum. Hier übernachteten wir während unseres gesamten Aufenthaltes. Die Erwachsenen und ich in Zimmern westlicher Art. Die Buben und Mädchen in japanischen Zimmern, wo man die Nacht auf Matten verbringt. Der 24. Mai wurde der Besichtigung Fuchu´s gewidmet. Mit dem Bus, teilweise auch zu Fuß, ging es vom städtischen Weiterbildungszentrum zum Okunitama-jinja, dem wichtigsten Schrein im Stadtzentrum. Nach einer Führung besichtigten wir das Kyodo-no-mori (Heimat- und Freilichtmuseum mit großer Parkanlage). Hier wurden von den Jugendlichen nicht nur die Bauwerke der Vergangenheit besichtigt, sondern auch im Freien verschiedene Attraktionen für die Kinder und Jugendlichen von Fuchu ausprobiert. Wie zum Beispiel das Gehen mit Stelzen und vieles mehr. Besonders beeindruckt waren alle vom Fuchu-no-mori Theater. Dieses kulturelle Veranstaltungszentrum fasst in drei Sälen 3000 Sitzplätze. Der Besuch der Rennbahn und ein Spaziergang am Tama-gawa (Fluss durch Fuchu) rundeten den Tag ab. Am nächsten Tag, dem 25. Mai besuchten wir Bürgermeister Yoshino und den Gemeinderat von Fuchu. Bei diesen hielt ich als Präsident des Freundschaftskomitees eine Rede. Ich überbrachte die besten Wünsche von Bezirksvorsteher Hans Mentschik und stellte die Erwachsenen der Gruppe vor. Die Klassensprecherin stellte die Schüler vor. Gastgeschenke wurden ausgetauscht. Am Nachmittag ging es dann in die Japanische Grundschule, die Partnerschule des BRG XVII. Wir wurden bereits vor der Schule von dem Leiter derselben, den Lehrern und den Schülern begrüßt. Im Turnsaal der Schule wurden nach Reden des Japanischen Direktors, von Dir. Mag. Mauerhofer sowie der Klassensprecherin ein künstlerisches Programm geboten. Von den japanischen Schülern präsentierten sich ein Chor und ein Blasorchester. Die Schüler aus Hernals präsentierten Volkstänze und Lieder. Ein Volleyballwettkampf zwischen Schülern der japanischen Grundschule und dem RG XVII war einer der Höhepunkte. Es herrschte echte Länderspielatmosphäre, die japanischen Schüler waren siegreich. Anschließend nahmen unsere Schüler am Unterricht in den Klassen teil. Dies setzte sich auch am kommenden Tag fort. Der gemeinsame Unterricht erstreckte sich auf die Fächer EDV, Kaligrafie, Sport, Mathematik, technisches Werken, Haushaltkunde, Musik und Englisch. Wir Erwachsene besuchten am Vormittag eine Höhere Schule und tauschten mit der dortigen Schulleitung Erfahrungen über die unterschiedlichen Schulsysteme (Japan: Österreich) aus. An diesem Tag, dem 27.Mai fand am Nachmittag die Abschlussfeier in der Schule statt. Dir. Mauerhofer und die Klassensprecherin dankten vor allem für die gute Aufnahme und die Einladung und versprachen, dass im Sinne des Freundschaftsvertrages weitere Kontakte und Austauschprogramme folgen werden. Der Abschied von der Schule, vor allem der Schüler war dann mehr als herzlich. Es wurden sogar vereinzelt Tränen vergossen. Den Abend verbrachten die Schüler mit Besuchen japanischer Familien (Home stay). Für die Erwachsenen gab es eine offizielle Zusammenkunft mit Bürgermeister Yoshino und Vizebürgermeister Sugita. Am nächsten Tag, dem 28.Mai fuhren wir als Höhepunkt unseres Aufenthaltes zur Besichtigung des Fuji-San (Fuji-Jama), dem höchsten Berg Japans. Der Bus brachte uns auf der Mautstraße bis zu 5. Bergstation. Leider hatten wir während der Fahrt nicht das Glück den Fuji zu sehen. Vizebürgermeister Sugita kaufte daher Foto´s (Poster) welche er jeden Reiseteilnehmer als Geschenk überreichte, damit die Enttäuschung darüber nicht zu groß wird. Rund um den Fuji besteht ein ausgedehntes Naturschutzgebiet, der Hakone Nationalpark mit vielen Naturschönheiten. Die reizvolle Vulkanlandschaft war ein tolles Erlebnis für uns alle. Der nächste Tag war für Sightseeing in Tokio reserviert. Wir besuchten den Kaiserpalast mit seiner wunderschönen Parkanlage, Asakusa einen sehr ursprünglichen Stadtteil mit einer imposanten Tempelanlage, den City–Tower, Shinjuku das Einkaufs- und Vergnügungsviertel und die weltbekannte Einkaufsstrasse Tokios die Ginza. Da dies unser letzter Tag in Fuchu war gab es am Abend im Fuchu-no-mori Theater eine große Abschlussfeier. Offizielle Dankansprachen hielten Direktor Mag. Mauerhofer, die Klassensprecherin und ich als Delegationsleiter. Bürgermeister Yoshino sagte in seiner Ansprache er hoffe, dass unser gemeinsamer Freundschaftsvertrag auch weiter mit Leben erfüllt werde. Er bedankte sich im Namen der Stadt für unseren Besuch und ersuchte Herrn Bezirksvorsteher Mentschik eine Einladung zu einem Besuch von Fuchu zu übermitteln. Am 30. Mai mussten wir sehr früh aufstehen, denn es ging wieder nach Wien zurück, wo wir wohlbehalten um 21,30 Uhr in Schwechat landeten. Erwähnt werden muss jedoch die Tatsache, dass Direktor Mauerhofer von der gesamten Reise ein Video anfertigte, welches sicherlich zu weiteren Aktivitäten anspornte. Am diesjährigen Austauschprogramm von Jugendlichen, welches in der Zeit vom 19.- 31. August stattfand nahmen sechs japanische Jugendliche teil. Am Tag ihrer Ankunft wurde die Gruppe von Frau Heiling, den Gasteltern und mir am Flughafen Schwechat empfangen. Mitgekommen war auch Vizebürgermeister Sugita und Frau Ogata eine Mitarbeiterin der Stadt Fuchu. Nach einer kurzen Begrüßung, der Vorstellung und Besprechung des Programms der Tage des Aufenthaltes fuhren die Jugendlichen mit ihren Gasteltern in deren Familien. Nach einem Tag bei den Gastfamilien trafen wir uns am Freitag, dem sogenannten Hernals -Tag wieder. Die Mädchen besuchten mit Frau Heiling und mir die Bezirksvorstehung, wo es einen kurzen Gedankenaustausch mit Herrn Bezirksvorsteher Mentschik gab. Das Mittagessen nahmen wir am Hanslteich ein. Die Jugendlichen und die Begleitung waren begeistert von diesen herrlichen Plätzchen. Das Essen typisch wienerisch schmeckte besonders. Danach fuhren wir mit dem Autobus über die Höhenstrasse auf den Leopoldsberg um von diesen Wien von einer anderen Seite zu sehen. Nachher fuhren wir durch den Bezirk. Wir besichtigten unter anderen die Güldene Waldschnepfe, den Rupertusplatz, den Hernalser Friedhof die Marienkirche, usw. Am Abend trafen wir uns mit BV. Mentschik am Rathausplatz beim Wiener Filmfestival. Nach einem weiteren Tag bei den Gast-Familien wurde am Abend ein Konzert im Schlosspark von Schönbrunn besucht. Am Programm stand Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“. Am Montag, dem 24. August hatten wir ein Treffen der Jugendlichen mit den Gastfamilien beim Heurigen Feuerwehr Wagner in Grinzing vereinbart. Dieses diente dem Erfahrungsaustausch und einem Wiedersehen der japanischen Jugendlichen. Alle nützten das zu ausführlichen Gesprächen miteinander. Probleme gab es natürlich keine. Das ist gut so. Am Mittwoch, dem 26. August wurde der sogenannte Wien-Tag durchgeführt. Als Verantwortlicher des Freundschaftskomitees organisierte ich einen Stadtrundgang durch die Innere Stadt. Treffpunkt war das Riesentor des Stephansdoms. Von dort ging es zuerst mit dem Lift zur Pummerin. Danach folgte eine Führung durch den Dom. Ich erklärte den Baustil und anderes Sehenswertes, aber erklärte auch die Geschichte dieses Wiener Wahrzeichen. Vom Stephansplatz ging es weiter über den Graben zur Pestsäule, zur Peterskirche. Von dort es war bereits 12 Uhr Mittag geworden ging es am Neuen Markt, wo wir die ANKER Uhr bestaunten. Das Mittagessen wurde im Gösser Bräu eingenommen. Vor allem Wiener Spezialitäten wurden verzehrt. Natürlich darunter das Wiener Schnitzel. Gesättigt ging es danach weiter über den Kohlmarkt zur Hofburg. Von dort spazierten wir durch den Volks-Garten mit dem Sissi – Denkmal, vorbei am Burgtheater, dem Rathaus, über den Hof, dem Judenplatz zur Kirche Maria am Gestade. Beendet wurde unser Spaziergang am Schwedenplatz beim Eissalon Molin, wo bereits die Gasteltern auf ihre Schützlinge warteten. Am Samstag übersiedelten die Jugendlichen in das Hotel Europa. Am Abend fand der Dankeschön Empfang im Innenstadt Restaurant Daniel statt. Bei diesen waren von jeden Gastfamilien die Eltern und jeweils ein Jugendlicher eingeladen. Herr Bezirksvorsteher Mentschik bedankte sich bei den Gasteltern und ersuchte die japanischen Jugendlichen Grüße an die Bürger von Fuchu zu übermitteln. Der Abschied nach diesem Beisammensein fiel allen schwer. Es gab auch diesmal wieder Tränen und von allen die Hoffnung auf ein Wiedersehen. Der Rückflug der Gruppe fand am Sonntag, dem 30. August statt. In der Zeit vom 18. – 23. Oktober 1998 war eine Bürgergruppe unter der Leitung von Vizebürgermeister Sugita in Wien. Wir und zwar Frau Heiling und ich holten diese vom Flughafen Schwechat ab. Die Gruppe war im Hotel de France untergebracht. Am 19. Oktober nahm die Gruppe gemeinsam mit Herrn Bezirksvorsteher Mentschik an einem Weinseminar in der Volkshochschule Hernals teil. Herr Martin Fürsinn ein exzellenter Weinfachmann erklärte den Anwesenden alles über die Österreichischen Weine, vom Heurigen bis zum Eiswein. Das Interesse war sehr groß, da bei der japanischen Delegation erstmals Frau Okada ein Weinhändlerin aus Fuchu dabei war. Frau Okada wurde später eine wichtige Funktionärin im Freundschaftsverein in Fuchu. Am darauffolgenden Tag besuchten wir auf Einladung von Ing. Podsednik dem Leiter des städtischen Weingut Cobenzl, dasselbe. Auch hier gab es die Möglichkeit die Weine zu verkosten. In einem speziellen Gespräch wurde auch über die Kooperation zwischen dem Weingut Cobenzl und Fuchu (Weinhändlerin Okada) gesprochen. Am Mittwoch dem 21.Oktober war die Delegation Gast des RG XVII. Die Jugendlichen die in Japan waren empfingen die Gäste mit großer Freude. Das von der Schule ins Leben gerufene Projekt Japan wurde neben Eindrücken der Jugendlichen über ihre Japanreise präsentiert. Das Mittagessen der Delegation wurde gemeinsam mit den Schülern der Schule eingenommen. Am Abend luden Dir. Mag. Mauerhofer, Prof. Dschaferi und Prof. Obermayer den Vizebürgermeister Sugita, Frau Heiling und mich zu einem Abendessen in das Restaurant Windows of Vienna am Wienerberg ein. Das Essen war sehr gut. Leider wurde durch den Ausfall der Heizung dieses Abendessen zu einer sehr frostigen Angelegenheit. Für den folgenden Tag hatte Herr BV Mentschik zu einem Besuch der Hauptwerkstätte der Wiener Linien nach Simmering eingeladen. Mit dabei waren Vzbgmst. Sugita und Gattin, Frau Okada und drei weiter Mitglieder der Delegation. Unter fachkundiger Führung von der Leitung der Hauptwerkstätte wurden alle Anlagen zur Wartung von Straßenbahn, Autobus und U-Bahn besichtigt. Am Ende der Führung durfte Herr Sugita einen Straßenbahnzug lenken. Anschließend ging die Fahrt mittels Autobusses ins Burgenland. Um 15 Uhr trafen wir in Eisenberg ein. Nach Besichtigung des Weingutes und Weinkeller wurden die verschiedenen Weine verkostet. Eine typische Brettljausen beendete den gelungenen Ausflug. Nach einer schönen Rückreise trafen wir verspätet um 21 Uhr im Hotel ein. Zu erwähnen ist von diesem Besuch noch, dass während des Aufenthaltes der Gruppe mit dem historischen Museum der Stadt Wien entscheidende Verhandlungen betreffend die Gestaltung einer Ausstellung zur Eröffnung des Kunstmuseum von Fuchu geführt wurden. Diese wurden am 9. und 10. November zwischen dem Leiter des Fuchu-Art-Museum Susumu Okuma und Dir. Düriegl vom Museum der Stadt Wien abgeschlossen.

1999

1999. In der Zeit vom 2. bis 11. Mai stattete Bezirksvorsteher Mentschik mit einer Gruppe interessierter Bürger Fuchu einen Besuch ab. Nach der Ankunft in Tokio erfolgte eine halbtägige Stadtrundfahrt, welche um 15 Uhr in Shinjuku im Hotel Washington endete. Am nächsten Tag gab es eine umfassende Besichtigung Tokios (Kaiserpalast, Tokio-Tower, Asakusa Tempelbezirk, Ginza, …). Am 4. Mai ging es dann nach Fuchu zum traditionellen Schrein-Fest. Tags darauf wurden wir vormittags vom Bürgermeister von Fuchu empfangen und bei dieser Gelegenheit wurde auch gleich der 1992 vom seinerzeitigen Bezirksvorsteher Pfleger geschlossene Freundschaftsvertrag zwischen Hernals und Fuchu erneuert. Nachmittags folgte der Besuch von verschiedenen Gemeinde-Einrichtungen, abends ein japanischer „Heimatabend“ mit Präsentationen traditioneller Volkskunst und anschließendem Abendessen. Auch für die nächsten Tagen waren zahlreiche Besichtigungen in Fuchu vorgesehen. Am 8. Mai fuhr die Gruppe vom Tokio-Zentralbahnhof mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Kyoto. Hier, sowie im benachbarten Nara, wurde einschließlich des darauffolgenden Tages ein weiteres, großes Besichtigungsprogramm durchgeführt. Am 11. Mai ging’s von Osaka aus zurück nach Wien. In der Zeit vom 20. bis 28. August besuchten vier Jugendliche aus Fuchu im Rahmen des Homestay-Programm Hernals. Im Hinblick auf die doch hohen Kosten für das Dankeschön-Abendessen seitens Fuchus wurde vereinbart diese hinkünftig zu teilen und ab nun im Schloss Wilhelminenberg durchzuführen. Außerdem wurden mit den begleitenden Beamten Hr. Shoji Beratungen über weitere Aktivitäten zwischen beiden Partnerstädten geführt. Erstmals wurde auch ein Homestay von Wiener Jugendlichen bei japanischen Gastfamilien für das Jahr 2000 besprochen. Die Austauschprogramme der Volkshochschule, der städtischen Bücherei und des Realgymnasiums Geblergasse laufen weiter und werden durch verschiedene Maßnahmen weiter intensiviert. Damit werden Ausstellungen, Brieffreundschaften, der Austausch von Büchern und CDs auch in den kommenden Jahren sichergestellt. Überlegungen für das Jahr 2002 wurden angestellt, da dann unser Freundschaftsvertrag bereits seit 10 Jahre besteht. Durch die Tatsache, dass ich auch Präsident des Österreichischen Badminton-Verbandes bin, wurde die Möglichkeit eines Vergleichskampfes zwischen japanischen und österreichischen Badmintonspielern besprochen. Es wurde vereinbart, dass es im kommenden Jahr zu einer solchen Begegnung von Jugend-Spielern in Fuchu kommen wird. Noch im Herbst liefen daher die entsprechenden Vorbereitungen voll an. Gastkinder für die Reise nach Fuchu wurden gesucht und die österreichische Badminton-Jugendnationalmannschaft auf die Möglichkeit der Fuchu-Reise hingewiesen. Auch die nötigen Sponsoren mussten letztlich aufgetrieben werden.

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